- ANZEIGE -
E-Paper Abo Anmelden
Ressorts
icon-logo

Gesellschaft

Zahl der assistierten Suizide stark gestiegen

06.03.2024

Ein leeres Krankenbett. Symbolfoto: unsplash.com
Ein leeres Krankenbett. Symbolfoto: unsplash.com

Die Zahl der assistierten Suizide in Deutschland ist stark gestiegen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Sterbehilfeorganisation „Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben“ (DGHS) hervor. Demnach vermittelte sie 2023 in 419 Fällen eine Beihilfe zur Selbsttötung. Das entspricht einer Steigerung von 83 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2022: 229). In 34 Fällen lehnte der Verein 2023 den Antrag auf Hilfe bei der Selbsttötung ab. Wie aus der Pressemitteilung weiter hervorgeht, vermittelte die DGHS 2021 in 120 Fällen Beihilfe zur Selbsttötung.

Zum Hintergrund: Das Bundesverfassungsgericht hatte im Februar 2020 das 2015 eingeführte Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe gekippt und zur Begründung erklärt, es gebe ein umfassendes Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Damit sei die Freiheit eingeschlossen, die Hilfe Dritter in Anspruch zu nehmen.

Anstieg des Wissens über „Freitodbegleitungen“

Die hauptsächlichen Beweggründe der Suizidwilligen seien Lebenssattheit, Krebserkrankungen, Neurologische Erkrankungen und Multiple Erkrankungen gewesen, so die DGHS. Ihr Präsident Robert Roßbruch (Koblenz) erklärte die Zunahme der assistierten Suizide gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit einem Anstieg an Wissen über die sogenannten „Freitodbegleitungen“ in Deutschland. Ein weiterer Grund sei die älter werdende Bevölkerung.

Weiter sagte Roßbruch, er gehe von insgesamt 1.000 assistierten Suiziden in Deutschland im Jahr 2023 aus. Der Sterbehilfeverein „Dignitas Deutschland“ habe im letzten Jahr 257 Suizide begleitet. Beim „Verein Sterbehilfe“ stieg die Zahl der Suizidbegleitungen von 139 im Jahr 2022 auf 196 im Jahr 2023.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank. 

Jetzt spenden.