Wie entscheidest du?

Letzthin hatte ich bei Gott geklagt. Ich fühlte mich in einer privaten Sache ungerecht behandelt und verstand nicht, wieso das Ganze offenbar keine Konsequenzen zur Folge hatte.

Es gibt diese kaum in Worte fassbaren Momente, wenn Gott sich offenbart, denn dies müsste er absolut nicht tun. Er hat mir in dieser Situation das grössere Bild gezeigt und mich gefragt, ob er das aufgeben soll, weil ich verletzt sei. Wie ich – abgesehen von meinen der­zeitigen Gefühlen – an seiner Stelle entscheiden würde. Ich musste angesichts der Herrlichkeit und Wahrheit unweigerlich auf die Knie und Busse tun. Gleichzeitig hat er mich und meinen Schmerz in seiner Liebe wahrgenommen. Ich konnte loslassen, vergeben und Heilung und Frieden empfangen.

Das hat mich zur Reflexion gebracht. Mit welchem Filter beurteile ich Situationen, treffe ich meine Entscheidungen? Gerade in der Leiterschaft: Tue ich dies zugunsten einzelner Vorhaben, gar für meine Ziele oder mit dem Blick auf das grössere Ganze? 

Entscheidungen, die Gottes Vision dienen, können einiges fordern. Sie erfolgen nach der Prüfung von Fakten und Informationen, und unsere Wahl wird auch durch Werte und Wahrnehmungen beeinflusst. Anleitung und Hilfe dazu finde ich im Wort Gottes und im Gebet. In meiner begrenzten Erkenntnis bin ich auf Gottes Führung, Weisheit und Offenbarung angewiesen. Unterdessen begleiten die Bibelverse in Epheser 1,16-21 und 3,14-21 für mehr geistliche Einsichten meine Gebete. 

So bin ich froh, darf ich im Vertrauen wachsen, vor allem, wenn es mein „Verstehen“ übersteigt, – und bin dankbar, trägt Gott in seiner Souveränität und Rechtschaffenheit die Verantwortung.

Simone Frei ist Leiterin Marketing und Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung Stiftung Wendepunkt  (wende.ch).