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Kolumne

Was bringt’s?

25.03.2024

In einem Gottesdienst zum Thema „Stille“ habe ich vor wenigen Wochen über meine eigenen Erfahrungen mit Stille gesprochen. Nicht, weil ich darin Experte bin oder das besonders gut mache. Der Fokus lag bei meiner persönlichen Reise zu etwas mehr Stille im Leben und meinen Erfahrungen damit.

Denn das Thema begleitet mich eigentlich schon lange: In früheren Jahren war Stille eher etwas Abschreckendes. „Stille Zeit“, nichts machen, Langeweile – das war bei mir irgendwie mit negativen Gefühlen verbunden. Doch Stille hat eben auch etwas Anziehendes: nichts müssen, zur Ruhe kommen, einfach sein dürfen.

In den Vorbereitungen für den Gottesdienst bin ich auch zur Frage gelangt: Was bringt mir die Stille? Was hat sie für einen Nutzen? Und ich realisierte: Diese Frage ist typisch für unsere Zeit. Alles, was wir tun, muss eine Auswirkung und einen Nutzen haben, muss etwas verändern und bewirken.

Aber bei meinen Erfahrungen mit Stille habe ich im Laufe der Jahre gemerkt, dass der Nutzen daraus gar nicht immer gegeben oder so klar ist. Ja, ich bin tatsächlich gestartet mit einem morgendlichen Ritual, um etwas zu „erhalten“: mehr Tiefgang im Glauben, mehr Ausgeglichenheit, mehr Achtsamkeit. Vielleicht ist einiges davon sogar erfüllt worden. Aber über die Zeit sind solche Erwartungen stark in den Hintergrund gerückt. Manchmal „bringt“ mir die Stille keinen unmittelbaren Nutzen … Aber sie „ist“ etwas: Sie ist meine ganz persönliche Zeit. Eine Zeit, die ich mir gönne, eine Zeit, die ich mit Gott verbringe. Beziehung statt Nutzen steht für mich heute im Vordergrund.

Mathias Fontana ist Leiter ­Marketing und Fundraising bei ERF Medien in Pfäffikon ZH.

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