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Kolumne

Wahrer Friede

05.12.2023

Geht es nach der Neuen Zürcher Zeitung, wird 2024 ein Höllenjahr. In seinem Kommentar zeichnet Chefredaktor Eric Gujer ein düsteres Bild der aktuellen Konfliktherde. Putin versuche den Krieg in der Ukraine zu verlängern, um bei einem allfälligen Regierungs­wechsel in den USA zu profitieren. Die Vereinigten Staaten wiederum würden versuchen, Israel zu einem raschen Einstellen der Kampfhandlungen im Gazastreifen zu drängen. Und Europa sei mit zwei Fronten auf der Welt überfordert. Gujer befürchtet, Kiew könnte den Krieg verlieren und die Hamas den Niedergang überleben. Wenn die USA einen Machtwechsel erlebten, sei das Höllenjahr für Europa perfekt. Ob dieser düsteren Prognosen könnte einem bange werden. Seit Gujers Analyse sind zwei Wochen vergangen. Zwischenzeitlich haben Israel und Gaza Gefangene ausgetauscht, ein Wintersturm suchte die Krim heim, Teile der russischen Bevölkerung zeigen offenbar Ermüdungserscheinungen. Und mit Henry Kissinger starb eine prägende Figur der Geschichte, die je nach Sichtweise für Friedensförderung, aber auch für gewaltbereite Realpolitik stand. 
Mitten in diese bewegte Zeit platzt Weihnachten. Ein Moment, wie er besser nicht sein könnte. Einmal mehr. Denn solange die Erde besteht, so lange sehnt sich der Mensch nach Frieden. Bereits in der Ankündigung des Messias beschreibt der Prophet Jesaja die damaligen Rahmenbedingungen. „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein grosses Licht“ (Jes 9,1). Und wie wir aus der Weihnachtsgeschichte wissen, stand Israel damals unter römischer Besatzung. Von Frieden und Freiheit keine Spur. Umso sehnlicher dürften die Attribute, mit denen der Messias beschrieben wird, erwartet worden sein. „Er heisst Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst“ (Jes 9,5). An diesen Eigenschaften hat sich bis heute nichts geändert, genauso wenig wie an den äusserlichen Rahmenbedingungen. Ein Blick auf unsere Weihnachtsmärkte zeigt, dass Menschen friedliche und besinnliche Momente suchen, häufig leider am falschen Ort. Blinkende Nikolausmützen, funkelnde Swarovski-Christbäume oder ätherische Öle mögen einen zwar kurzfristig in Weihnachtsstimmung versetzen. Den langfristigen, ewigen Frieden gibt’s aber nur, wenn wir uns auf den wahren Friedefürsten einlassen. Es ist mein Wunsch, dass es uns Christen gelingt, diesen Kern von Weihnachten in unsere Gesellschaft zu tragen. Denn die Welt braucht wahren Frieden.

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

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