Vertrauen bringt Lebensmut

Sursee (IDEA) - So vielfältig wie das Programm, so unterschiedlich war auch das Publikum. Darunter Pflegefachleute, Pastoren, Seelsorgende, Ärztinnen und Ärzte, studierende und ausgebildete Theologinnen, Physiotherapeuten, Psychologen und Psychologinnen und einige Rentnerinnen und Rentner. Dr. Roland Hardmeier hob in seinem Hauptreferat die Wichtigkeit des Vertrauens in den verborgenen Gott hervor: „Das Leben als Christ ist ein beständiger Akt des Vertrauens. Wir glauben, dass Gott existiert, wir vertrauen, dass er uns versorgt, wir halten an ihm fest, wenn Dunkelheit uns befällt. Das Vertrauen in den verborgenen Gott, der zu unserem Besten am Werk ist, ist das Wertvollste, das wir im Leiden besitzen.“

Das Vertrauen auf Gott sei auch wichtiger, als Klarheit über seinem Leben zu bekommen, sagte der promovierte Theologe Roland Hardmeier. Auch wenn vieles im Leben einfacher wäre, wenn wir Klarheit hätten, ist das Vertrauen auf Gott wichtiger. Oder im O-Ton des Referenten: „Der Kern des biblischen Glaubens ist schlichtes Vertrauen auf Gott. Die Sehnsucht nach Klarheit ist die Versuchung, das Risiko zu umgehen, Gott zu vertrauen.“

Vielfältiges Angebot

Vor und nach dem Mittagessen hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, aus einer Vielfalt von Vertiefungsseminaren mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten zu wählen. So lernten die einen, wie Suizidbetroffene begleitet werden können und wieder Perspektiven für ihr Leben finden. Andere erhielten einen Werkzeugkasten für die Notfallseelsorge und die Dritten erfuhren mehr über die heilende Kraft von biblischen Klagetexten.

Den Abschluss der Tagung bildete ein Gespräch über die Gipfel und Täler des Lebens, mit Ruedi Josuran, Monica Kunz und Peter Henning. Die drei gingen unter anderem der Frage nach, wie Glaubensgeschwister auf Krisen und Nöte in unserem Leben reagieren. Sie stellten eine gewisse Sprachlosigkeit in der christlichen Gemeinschaft fest gegenüber der Realität von leidvollen Lebenssituationen. Sehr freudvoll und Mut spendend war die musikalische Begleitung der Tagung durch Gerd Bingemann. Mit passenden, selbstgeschriebenen Liedern umrahmte er die Elemente der Tagung mit viel Feingefühl.

Die Fachtagung wurde vom „Bildungszentrum für christliche Begleitung und Beratung Schweiz“ und von „Glaube und Behinderung“ organisiert. Sie findet alle zwei Jahre statt und greift jeweils aktuelle Themen auf. So leistet sie einen Beitrag an eine gelingende fürsorg­liche Gemeinschaft entsprechend dem Auftrag und der Strategie der beiden Trägerinnen der Fachtagung GuB und bcb.
(Autor: Markus Zuberbühler)
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