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Menschenrechte

Verführung, Verfolgung, Verpflichtung

09.09.2022

Mariz Tadros. Foto: CSI
Mariz Tadros. Foto: CSI

Zürich/Lausanne (IDEA) - Christen sind zur Solidarität untereinander verpflichtet. Das unterstrich der Präsident der Stiftung CSI-Schweiz, Pfr. Peter Märki, anhand des 1. Korinther­briefes. Gut 160 sichtlich interessierte Gäste besuchten am 3. und 4. September die Jahrestagung der Menschenrechts- und Hilfsorganisation Christian Solidarity International (CSI) in Zürich und Lausanne.

Mariz Tadros: „Es braucht eine doppelte Strategie“

Die Koptin Mariz Tadros, Expertin für Fragen religiöser Verfolgung und geschlechtsspezifischer Gewalt, unterstrich, dass es zur Bekämpfung von systematischer Diskriminierung religiöser Minderheiten eine doppelte Strategie brauche: Nach aussen gelte es, ungerechte Strukturen anzuprangern, und nach innen müssten Minderheiten ihr Selbstverständnis und den Zusammenhalt stärken. Dann ging Tadros auf die Problematik von Zwangsehen und Zwangskonversionen ein. Mädchen religiöser Minderheiten würden zu hilflosen Opfern, weil Täter und Gesellschaft zusammenarbeiten. Zuerst würden die Männer ein freundliches Gesicht zeigen, irgendwann aber griffen sie zu massiven Drohungen und drängten zum Religionswechsel und zur Heirat. „Grooming“ heisse diese Form des Missbrauchs, um Kontrolle und Macht auszuüben.

Bedrohliche Lage in Berg-Karabach

Joel Veldkamp, Leiter der internationalen Kommunikation von CSI, erläuterte die wechselvolle Geschichte der armenischen Enklave Berg-Karabach. Dort sind heute 120 000 Christen umzingelt von der aserbaidschanischen Armee. Veldkamp zeichnete ein düsteres Bild: „CSI und unsere armenischen Freunde befürchten einen weiteren Angriff. Dieser könnte die armenisch-christliche Gemeinschaft in Berg-Karabach auslöschen.“ Zu einem Leuchtturm in Berg-Karabach entwickelt sich ein Rehabilitationszentrum in Stepanakert. Hier erhalten jährlich rund 1000 verletzte, amputierte und behinderte Menschen eine angemessene Behandlung; weitere 300 werden mit Hausbesuchen betreut. Veldkamp rief eindringlich zum Gebet auf für den Direktor der Reha, für die Christen in Berg-Karabach, aber auch für die Menschen in Aserbaidschan.

Bewegte Reaktionen

Nach ihren Eindrücken des CSI-Tages gefragt, äusserte Andrea Weber aus Rafz ZH Bewunderung für den Mut der CSI-Partner: „Im Vergleich mit ihnen leben wir hier in einer extremen Komfortzone.“ David Dätwyler aus Rothrist AG sagte: „Die verfolgten Christen beschäftigen mich und fordern meinen persönlichen Glauben heraus.“ Christian Solidarity International wurde vor 45 Jahren gegründet, kämpft gegen die Diskriminierung von Christen weltweit und unterstützt Hilfsprojekte in 14 Ländern. 
(Autor: Rolf Höneisen)
csi-schweiz.ch

 

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