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Kolumne

Sehnsucht nach Ruhe

13.11.2023

Alkohol, Cannabis, Magic Mushrooms, Kokain, Ecstasy, LSD: Kaum zu glauben, was die zierliche Frau vor mir in ihrem kurzen Leben schon alles konsumiert und erlebt hat. Nina erzählt mir aus ihrer Kindheit, die vom Dauerstreit ihrer Eltern geprägt war. Sie floh in die Drogen und starb mit 15 Jahren beinahe an einer Überdosis. Und dabei sehnte sich Nina doch einfach nur nach Ruhe.

In einer Sitzung vom Jugendsozialwerk tauschen wir aus, wie belastend sich Kriege und Konflikte auf unsere Mitarbeitenden auswirken. Einige haben mit Müdigkeit und Erschöpfung zu kämpfen. Wer zusätzlich Probleme im privaten Umfeld hat, ist doppelt gefordert. Viele fragen sich: Wann wird es endlich wieder ruhiger? Auch ich spüre, wie mich der Hamas-Terror und der zunehmende Antisemitismus aufwühlen. Ich befinde mich im Alarmzustand. Bevor ich die Tagesschau anschaue, überlege ich mir, ob ich die News überhaupt erfahren will. 

Wir alle sind von Zeit zu Zeit mit unserem Leben oder unserer Welt überfordert. Aber wie finden wir Ruhe mitten im Getöse? Versuchen wir unsere Sehnsucht mit Drogen oder Arbeit zu befriedigen? Stecken wir den Kopf in den Sand und ignorieren alles, was um uns passiert? 

Nina fand ihren eigenen Weg: Sie stellte sich den Herausforderungen des Lebens, statt vor ihnen zu fliehen. Im ambulant begleiteten Wohnen lernte sie den normalen Alltag kennen. Sie schloss erfolgreich ihre Ausbildung ab und steht heute auf eigenen Füssen. Sie fand zu einer Ruhe, die sie befähigt weiterzugehen.

Aufbruch statt Rückzug: Ist das nicht wieder schrecklich anstrengend? Bei Jesus fand ich den Tipp: „Lebt im Einklang mit mir und lernt von mir! Wenn ihr mich zum Vorbild nehmt, wird euer ganzes Leben zur Ruhe kommen.“

Mirjam Jauslin ist Leiterin Kommunikation bei der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL.

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