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Kolumne

Nostalgische Zeit

26.12.2023

In den letzten Monaten meine ich beobachtet zu haben, dass viele Menschen von einer Nostalgiewelle erfasst worden sind. Das hat wohl auch damit zu tun, dass die weltweite Entwicklung nicht in jene Richtung geht, wie wir uns das wünschen würden. Nostalgie. Das hat viel mit dem Unbehagen an der Gegenwart zu tun. Mit dem Rückblick in die guten alten Zeiten versucht man sich irgendwie zu trösten, aufzurichten, zu ermutigen. Es ist eine Gnade, dass uns in den meisten Fällen schöne, verklärte Erinnerungen erhalten bleiben. 

Adventszeit – wie habe ich sie als Bub erlebt? Da werden verschiedene Erinnerungen geweckt. Zum Beispiel Schnee! Es hatte sogar in Zürich viel Schnee. Das Knirschen unter den Füssen weckte ein richtig wohliges Gefühl. Schneemänner und Iglus zu bauen, das Trottoir mit Wasser zu behandeln, um danach herunterzurutschen – das war ein Erlebnis! 

In der Schule war vieles anders. Da wurden biblische Geschichten erzählt. Was nicht fehlen durfte, war ein Krippenspiel! Welche Rolle durfte ich wohl spielen? Ich weiss es nicht mehr. Aber ich erinnere mich daran, dass wir sehr viel und gerne gesungen haben. 

Vor ein paar Tagen war ich an einem offenen Adventssingen in einem Altersheim. Da wurden alte Advents- und Weihnachtslieder gesungen. Spannend war es, den Bewohnern des Heims zuzuschauen. Es gab solche, die leben in einer eigenen Welt. Diskutieren können sie nicht mehr. Aber beim Erklingen der Melodien wurden sie hellwach und sangen auswendig mit. 

Was werden wir einmal singen, wenn wir so weit sind? Erklingen dann auch schöne Lieder? Was wird dann aus unseren Herzen aufsteigen? Zurückblicken ist gut. Aber wir müssen auch vorwärtsblicken, ohne das Heute zu verneinen. Gott ist mit uns!

Thomas Prelicz ist Mitarbeiter der Reformierten Kirche Küssnacht am Rigi.

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