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Kolumne

Nicht alles muss schnell gehen

20.03.2023

Christian Bachmann
Christian Bachmann

Schnelligkeit prägt unsere Zeit – oder modern ausgedrückt „Speed“. Heute bestellt, morgen geliefert. Und wenn es einmal nicht klappt, wird sofort interveniert.

Ich schaue mich auf der Webseite des Erfinders des Trekkingschuhs nach neuen Modellen um. „Finde deinen Schuh“ steht dort geschrieben. Ich bin neugierig und klicke den Link an. Unter dem Stichwort „Tageswanderungen“ entdecke ich eine neue Sportart: Speedhiking. Wohl etwas für Vielbeschäftigte, bei denen die Tagestour schnell gehen muss, weil kurz nach Mittag das nächste Meeting ansteht?

Ich gebe es zu: Der Fortschritt hat mich längst abgehängt. Haben Sie schon mal von der Speed-Lace-Technologie gehört? Ein schneller und einfacher Verschluss – ganz ohne kunstvolle, handgefertigte Schlaufen. Manche Erfindungen machen den Alltag leichter und ersparen uns unnötige Handgriffe. Rein in den Schuh, zuziehen und los geht’s!

Das hohe Tempo unserer Gesellschaft überfordert viele Menschen. Der Arbeitsdruck steigt. Doch es geht auch anders. In Matthäus 14 heilte Jesus Kranke und speiste fünftausend Menschen. Die Flut von „Anfragen“ war kaum zu bewältigen. Was er dagegen tat, überrascht: „Dann ging er auf einen Berg, um ungestört beten zu können. Bei Einbruch der Nacht war er immer noch dort, ganz allein.“ Jesus hat es vorgelebt: Die Freiheit innezuhalten, sich zurückzuziehen und den Tag im Gebet Revue passieren zu lassen, gibt uns Kraft für den nächsten Tag.

Anselm Grün schreibt in seinem kleinen Buch vom wahren Glück: „Es braucht das Innehalten, um stille zu werden. Ich muss aufhören, herumzu­laufen und zu hetzen … Nur wer seiner Unruhe standhält, kommt zur Stille.“

Christian Bachmann ist Finanzfachmann bei der Stiftung Ancora-Meilestei, einem Sozialunternehmen in Wetzikon.

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