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Kolumne

Israel im Fokus

07.03.2023

Daniel Rehfeld
Daniel Rehfeld

Israel feiert in diesem Frühjahr das 75-jährige Bestehen.
Die Feierstimmung wird allerdings getrübt, wenn man die Schlagzeilen der letzten Woche anschaut. Da ist einerseits der tödliche Anschlag auf zwei israelische Brüder, die in Huwara im Westjordanland erschossen wurden. Dieses Ereignis führte dazu, dass die Lage ausser Kontrolle geriet und eine Horde aufgebrachter Siedler in besagtem Ort einen Rachefeldzug durchführte, der den rund 7000 Einwohner zählenden Ort verwüstete und nach palästinensischen Quellen ein paar Hundert Verletzte forderte. Ironischerweise trafen sich zur selben Zeit im jordanischen Aqaba israelische und palästinensische Abgeordnete, um über eine Annäherung zu sprechen.

Nebst dem wieder aufgeflammten Nahostkonflikt geben aber auch die Pläne für eine Justizreform und die mögliche Einführung der Todesstrafe für Terroristen zu reden. So bekannte sich die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock zwar zur einmaligen deutsch-israelischen Freundschaft mit den Worten: „Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind eng und sie sind einzigartig, weil sie untrennbar verbunden sind mit dem einzigartigen Menschheitsverbrechen der Shoah.“ Gleichzeitig äusserte sie gemäss der Süddeutschen Zeitung Kritik an der geplanten Justizreform Israels mit der Begründung, rechtsstaatliche Prinzipien und die Unabhängigkeit der Justiz seien verbindende Werte.

Und dann wäre da noch der neueste Antisemitismusbericht, der ebenfalls letzte Woche veröffentlicht wurde und zeigt, dass die Zahl der Fälle weiter gestiegen ist. Verantwortlich dafür sei eine neue Subkultur und nicht die klassischen Extreme linker, rechter oder islamistischer Ausprägung, schreibt Ralph Lewin, der Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds SIG. Der Krieg in der Ukraine habe zudem die Verschwörungstheorien gegenüber Juden zusätzlich angefacht.

Unabhängig von den drei aktuellen Ereignissen, die ich an dieser Stelle nicht werte, weil ich mir der Komplexität durchaus bewusst bin, haben wir die vorliegende Ausgabe zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft für das Messianische Zeugnis an Israel geplant. Ein Werk, das sich seit 55 Jahren beidseitig der Grenzlinien für Evangelisation und Versöhnung einsetzt. Eines wird dabei deutlich: Sich mit Israel zu beschäftigen, gehört zur Christenpflicht. Über die Art und Weise bedarf es hingegen Differenziertheit. 

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

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