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Irland: Bürger lehnen Neudefinition der Familie ab

11.03.2024

In Irland wird es keine Neudefinition des Familien-Begriffes geben. Symbolfoto: pixabay.com
In Irland wird es keine Neudefinition des Familien-Begriffes geben. Symbolfoto: pixabay.com

Die Bürger in Irland haben mit großer Mehrheit Verfassungsänderungen zur Familie und zur gesellschaftlichen Rolle der Frau abgelehnt. Bei der Volksabstimmung am 8. März votierten 67,7 Prozent der Wähler gegen eine Neudefinition der Familie und 73,9 Prozent gegen Änderungen hinsichtlich der Rolle der Frau.

Ein abgelehnter Reformvorschlag sah vor, künftig nicht mehr nur die Ehe als Grundlage für die Familie anzuerkennen, sondern auch „dauerhafte Beziehungen“. Kritiker dieses Vorschlags hatten diese Aussage als unscharf und verwirrend bezeichnet. Außerdem sollten Formulierungen in der Verfassung zum „häuslichen Leben“ der Frau gestrichen werden.

Dazu heißt es in dem aus dem Jahr 1937 stammenden Artikel 41 der irischen Verfassung: „Der Staat erkennt an, dass die Frau durch ihr häusliches Leben dem Staat eine Stütze ist, ohne die das Gemeinwohl nicht erreicht werden kann.“ Und weiter: „Der Staat ist daher bestrebt, dafür zu sorgen, dass Mütter nicht durch wirtschaftliche Notwendigkeit gezwungen sind, unter Vernachlässigung ihrer häuslichen Pflichten zu arbeiten.“

In der nun abgelehnten Formulierung sollte es heißen, dass der Staat bestrebt sei, „die gegenseitige Fürsorge von Familienmitgliedern zu unterstützen“. Eine Verfassungsänderung in Irland ist nur per Volksabstimmung möglich.

Alle großen Parteien in Irland hatten sich für die Änderungen ausgesprochen. Irlands Regierungschef Leo Varadkar von der bürgerlich-liberalen Partei Fine Gael reagierte enttäuscht auf das Ergebnis des Referendums. Man werde es aber voll und ganz respektieren.

Der Chef der kleinen konservativen Aontu-Partei, Peadar Toibin, nannte das Ergebnis des Referendums gegenüber der Nachrichtenagentur AFP einen „bedeutenden Sieg“ des Volkes über das politische Establishment. Aontu verfügt über einen von 160 Sitzen im Unterhaus des Parlaments und engagiert sich vor allem gegen Abtreibungen.

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