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Menschenrechte

Iran: Zehn Jahre Haft wegen Leitung einer Hauskirche

03.10.2023

Der evangelische Christ Anooshavan Avedian. Foto: Privat
Der evangelische Christ Anooshavan Avedian. Foto: Privat

Frankfurt am Main/Wetzlar (IDEA) – Als „Gefangenen des Monats Oktober 2023“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den evangelischen Christen Anooshavan Avedian aus dem Iran benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 61-jährigen inhaftierten Hauskirchen-Pastor einzusetzen und für ihn zu beten.

Knapp 20 Christen waren am 21. August 2020 in seiner Wohnung versammelt, als etwa 30 Mitarbeiter des Geheimdienstministeriums dort eindrangen und das gemeinschaftliche Gebet unterbrachen. Die Sicherheitskräfte sammelten sämtliche Bibeln, Mobilgeräte und Passwörter der Anwesenden ein, insbesondere auch zu ihren Social-Media-Auftritten. Sie nahmen Avedian zusammen mit anderen Gläubigen fest und brachten sie ins berüchtigte Evin-Gefängnis.

Gegen Hinterlegung einer Kaution von umgerechnet fast 50.000 Euro kam er am 23. September 2020 zunächst wieder frei. Am 11. April 2022 wurde Avedian zu zehn Jahren Haft wegen Organisation und Leitung einer Hauskirche verurteilt. Offizielle Begründung: „Propaganda gegen das System“ sowie „Gefährdung der inneren Sicherheit“.

Rund sechs Wochen später bestätigte die Berufungsinstanz das erste Gerichtsurteil in Abwesenheit. Eine Beschwerde dagegen wurde letztinstanzlich abgewiesen. Am 18. September 2023 trat der Pastor seine Gefängnisstrafe an.

Der Iran hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert, der Religionsfreiheit beinhaltet. IGFM und IDEA rufen dazu auf, den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi um die sofortige und bedingungslose Freilassung des Gefangenen zu bitten.

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