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Kolumne

Im Namen Gottes des Allmächtigen!

26.07.2022

Daniel Rehfeld
Daniel Rehfeld

Gross war der Aufschrei vor einem Jahr, als der ehemalige JUSO-Präsident und heutige SP-Nationalrat Fabian Molina einen weiteren Versuch wagte, die Präambel der Bundesverfassung abzuändern. Obwohl es einer Tatsache entspricht, dass Konfessionslose und Agnostiker ungebremsten Zulauf haben und durch die Migration auch andere Religionsgemeinschaften Einzug halten, wurde durch die parlamentarische Initiative doch mehr an den Grundfesten der Gesellschaft gerüttelt, als sie wohl zugeben würde. Anders lässt sich das klare Verdikt der Abstimmung im Parlament Mitte Juni nicht erklären. „Im Namen Gottes des Allmächtigen“ bleibt nun weiterhin die Basis unserer Verfassung. Mit 113 zu 59 Stimmen bei 18 Enthaltungen wurde der Vorstoss von Molina abgelehnt. Und wenn es nach Parteikollege und Methodist Eric Nussbaumer geht, dann wird das noch lange so bleiben, wie er in unserem Gespräch zum Bundesfeiertag sagt. Vom vormaligen Aufschrei ist nicht mehr viel zu spüren. Die Tatsache, dass Gott in der Bundesverfassung bleibt, war einigen Zeitungen ein paar wenige Zeilen wert. Sieht so aus, als stünde die Kirche wieder im Dorf.

Obwohl man darüber diskutieren kann, ob sich ein säkularer Staat wirklich auf Gott berufen kann, bin ich doch dankbar, dass dieses Bekenntnis in der Verfassung bleibt. Schliesslich geht es bei der Präambel nicht um ein aufgezwungenes Verdikt à la Gottesstaat – da jede Bewohnerin und jeder Bewohner unseres Landes frei ist, an diesen Gott zu glauben oder nicht. Vielmehr drückt die Präambel eine Wertehaltung aus, die geprägt ist von Nächstenliebe, die sich in dem Satz manifestiert, dass die Stärke des Volkes sich am Wohl der Schwachen misst. Und sie drückt aus, dass kein König, keine Staatspräsidentin und keine Partei uneingeschränkte Macht für sich beanspruchen kann, sondern einer höheren Macht verpflichtet ist. Gerade die grandiosen Bilder aus dem Weltall, die uns das James-Webb-Tele­skop kürzlich geliefert hat, beweisen erneut, dass es mehr gibt, als wir mit unserem begrenzten Verstand ergründen können. Wir tun deshalb gut daran, in Ehrfurcht vor Gott zu verweilen und unser Handeln von seinen Geboten abhängig zu machen. So wie Salomo, der wohl reichste König aller Zeiten, der bekannte: „Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand.“
(Spr 9,10) – In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen besinnlichen 1. August! 

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

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