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Bericht

„Eine Quelle explosiver Kreativität“

28.01.2023

Christine Wassmer erlebt gerade, wie eine einfache Idee Tausende Kinder verändert und das Schulsystem eines ganzen Landes beeinflusst. Foto: zvg
Christine Wassmer erlebt gerade, wie eine einfache Idee Tausende Kinder verändert und das Schulsystem eines ganzen Landes beeinflusst. Foto: zvg

(IDEA/Top-Publi/rs) - Begonnen hat alles vor fünf Jahren: Ein Schul­leiter aus Ghana bat Christine Wassmer (Foto Mitte) um Unterstützung bei der Fortbildung. „Als ich ins Land kam, war ich erschrocken: Die Kinder konnten kaum lesen. Der Unterricht war steif und mechanisch.“ Wer nicht gut lesen kann, hat später kaum Bildungschancen, das wusste sie.

Als Gymnasiallehrerin hatte sie Erfahrung mit dem lauten Lesen von Texten, unter anderem der Bibel. Die Bibel ist für Christine Wassmer ein besonders inspirierender Text – sprachlich, sozial, historisch, geografisch und natürlich geistlich: „Biblische Texte geben Orientierung und sind eine Quelle explosiver Kreativität.“

Wassmer begann, mit Schülern in Ghana die Bibel laut zu lesen – mit erstaunlichen Ergebnissen. Die Lehrer erlebten nicht nur eine signifikante Verbesserung der Lesefähigkeit um bis zu 90 Prozent in kurzer Zeit – das gesamte Lernverhalten vieler Schüler veränderte sich dramatisch: „Viele junge Burschen sagen nie etwas, sitzen passiv da – dann lesen sie laut das Evangelium, und plötzlich gehen die Hände hoch. Sie stellen Fragen und wachen auf.“ Ihre Erfahrung zeigt: „Wenn die Kinder laut lesen, werden Körper und Intellekt aktiviert – und wenn das Wort Gottes dazukommt, auch der Geist. Das Ergebnis: hellwache Schülerinnen und Schüler.“ Und die Wirkung geht weiter: „Sie haben oft schwierige Situationen daheim, zerrüttete Verhältnisse, kein Geld, alles ist kompliziert – das Wort gibt ihnen Boden, Leben, Hoffnung: Plötzlich leben sie.“

Projekte für das ganze Land

„The Book in School“ startete Projekte mit 2000, dann mit 6000, dann mit 8500 Kindern. Gelesen werden die Evangelien: 10 Minuten gemeinsames lautes Lesen, dann 10 Minuten Fragen und Antworten.

„The Book in School“ missioniert nicht, sondern liest einfach biblische Texte. So kommt es vor, dass sogar muslimische Schulleiter Christine Wassmer einladen, an ihrer Schule ein Bibelleseprojekt zu starten. „Ziel ist es, dass die Kinder das Bibelbuch kennenlernen – und die meisten Schulen sind sehr offen dafür“, erklärt Christine Wassmer. „Auch die Lehrer selbst merken, dass ihr Einfühlungsvermögen für die Kinder enorm gewinnt.“

Kunst und Musik

Hinter der ganzen Laut-Lese-Pädagogik stecken modernste fächerübergreifende und interaktive Unterrichtsmethoden. Das Lesen fördert vernetztes Denken und erweitert den Horizont in vielen Fächern, wie zum Beispiel Geografie und Literatur – und animiert zur Kunst: Kinder, die meist noch nie gemalt hatten, begannen, das Gelesene in grosse Wandbilder umzusetzen. Die Webseite von „The Book in School“ vermittelt einen Eindruck von der Schönheit und Intensität dieser Bilder. Der nächste Schritt ist die Musik: Christine Wassmer schrieb Rap-ähnliche Lieder, auf Bibeltexten basierend, die begeistert aufgenommen werden. Musicals und Konzerte entstehen.

Der Staat Ghana hat Interesse bekundet, die Methode offiziell anzuerkennen. Bis 2023 will „The Book in School“ 17 000 Kinder erreichen und 400 Lehrpersonen ausbilden. Dafür wollen Christine Wassmer und ihr Team 250 000 Franken sammeln. – Das ist nicht viel, um Tausenden von Kindern den Zugang zur Bibel, zu Lesen, Bildung und Zukunft zu ermöglichen. 

Kontakt:
The Book in School, Junkerngasse 28, 3011 Bern
+41 79 220 69 52
thebookinschool.com

Diese Seite entstand in Zusammenarbeit von The Book in School und IDEA

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