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Kolumne

Ein Plädoyer für den Glauben

12.12.2023

2023 wird wohl als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die Kirche gnadenlos demontiert wurde. Ob selbst verschuldet oder von aussen gesteuert, lasse ich an dieser Stelle offen, denn darum geht es heute nicht. Es ist auch nicht die Absicht, einen Schwanengesang anzustimmen, das Ende heraufzubeschwören, die Medien zu geisseln oder im Selbstmitleid zu baden. Vielmehr geht es darum, in all den äusseren Umständen den Blick für das Wesentliche nicht zu verlieren. Vor zehn Tagen stolperte ich im Sportteil des Blicks über die Aussage des YB-Fussballers Jean-Pierre Nsame. Der Stürmer mit kamerunischen Wurzeln bekannte: „Ich studiere am Spieltag die Bibel.“ Neugierig, was sich hinter dieser Aussage verbirgt, las ich weiter und stiess auf spannende Erkenntnisse: „Ich studiere die Bibel seit fünf Jahren, versuche, sie zu verstehen. Das hilft mir enorm. Um als Mensch ruhig und stabil zu sein.“ Weiter erzählt der Sportler, dass er die Bibel mehr oder weniger durchgelesen habe. „Man hat an einem Kapitel unter Umständen mehrere Tage, bis man es verstanden hat. Durchlesen kann man die Bibel in einem Jahr. Aber dann hat man sie garantiert nicht verstanden.“ Da zeugt einer vom Willen, die Bibel zu verstehen und sich davon prägen zu lassen.

Auch die bekannte Politikwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin Ayaan Hirsi Ali sorgte im November für Aufsehen. Die gebürtige Somalierin floh vor einer Zwangsverheiratung nach Europa. In den Niederlanden distanzierte sie sich vom Islam und wurde Atheistin. Am 13. November gab sie in einer Kolumne auf der britischen Nachrichtenseite „UnHerd“ bekannt, dass sie nun Christin sei. Als Begründung führt sie aus, dass der Atheismus die Welt nicht für die kommenden gesellschaftlichen Auseinandersetzungen ausrüsten könne. „Die einzige glaubwürdige Antwort liegt meiner Meinung nach in unserem Wunsch, das Erbe der jüdisch-christlichen Tradition zu bewahren.“ Zwei unterschiedliche Persönlichkeiten, die öffentlich bekennen, wie der Glaube ihr Denken verändert. In dieser Ausgabe fügen wir eine weitere hinzu. Auch der Thurgauer Regierungsrat Dominik Diezi schöpft Kraft aus dem Glauben: „Wenn mich Gott einmal schwer geprüft hat, hat er mir auch die Kraft gegeben, wieder aufzustehen.“ Ob Fussballer, Frauenrechtlerin oder Politiker: Der Glaube prägt mehr Menschen, als uns vielleicht bewusst ist. Lassen wir uns davon ermutigen.

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

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