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Menschenrechte

Datenbank sammelt Fälle religiös motivierter Gewalt

12.02.2024

Der IS im Irak hatte Farahs Haus und Geschäft zerstört und ihre Kirche, vor der sie steht, beschossen. Dank eines Mikrokredits besitzt und leitet sie heute einen Schönheitssalon in der Ninive-Ebene. Foto: Open Doors
Der IS im Irak hatte Farahs Haus und Geschäft zerstört und ihre Kirche, vor der sie steht, beschossen. Dank eines Mikrokredits besitzt und leitet sie heute einen Schönheitssalon in der Ninive-Ebene. Foto: Open Doors

Cartago (IDEA) – Eine neue Datenbank sammelt Fälle religiös motivierter Gewalt in aller Welt und macht sie öffentlich zugänglich. Das berichtet die Internetzeitung „Christian Daily International“. Die Datenbank erfasst physische und psychische Gewalt, aber auch die Art der Täter und die Religion der Opfer.

Hinter dem Projekt steht das Internationale Institut für Religionsfreiheit (IIRF) der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA). Der Direktor des Instituts, Dennis Petri (Cartago/Costa Rica), erklärte dazu, dass es sich um eine einzigartige Datensammlung handelt: „Sie basiert nicht auf Expertenmeinungen, sondern erfasst nur Vorfälle, wie sie in öffentlichen Quellen in den Medien erscheinen.“ Damit werde eine Lücke gefüllt.

In der Suchmaske kann man nach Land, Religion und Täter suchen. Enthalten sind aber auch Informationen darüber, ob es bei den Vorfällen beispielsweise zu Vandalismus, sexueller Belästigung, Entführungen oder auch zu Verhaftungen gekommen ist. Als Täter werden unter anderem Personen, religiöse Gruppierungen, das organisierte Verbrechen und politische Parteien aufgeführt. Die Datenbank führt zudem acht Gruppen von Opfern auf.

Das Ausmaß der Gewalt erfassen

Wie Petri weiter ausführte, kann die Datenbank für Journalisten eine Recherchegrundlage sein, aber hauptsächlich diene sie dazu, das Ausmaß religiös motivierter Gewalt zahlenmäßig zu erfassen. Auch für politische Entscheidungsträger und Menschenrechtsexperten sieht Petri einen großen Mehrwert: „Im Bereich der Menschenrechte muss man nachweisen können, dass es sich nicht nur um einzelne Vorfälle oder Ausnahmen handelt, sondern um ein Muster, das strukturell bedingt ist.“

Das sei mit der Datenbank möglich. Sie sei eine Ergänzung, aber kein Ersatz für gezieltere Forschung im Themenbereich der Religionsfreiheit. Außerdem verwies Petri darauf, dass die Dichte der Datenlage sehr variiere. Es gebe Personengruppen und Religionen, die nur wenig von Übergriffen berichteten.

Sie fänden infolgedessen weniger Erwähnung. Das IIRF ist ein Netzwerk von Wissenschaftlern und Fachleuten aus allen Kontinenten. Es hat Niederlassungen in Europa, Afrika, Asien und Nordamerika mit Büros in Brüssel, Colombo, Delhi, Kapstadt, Brasilia, Tübingen und Vancouver.

Diese analysieren unter anderem Daten über die Verletzung der Religionsfreiheit und bemühen sich darum, das Thema bekannter zu machen. Die WEA vertritt rund 600 Millionen Christen in 144 Ländern und ist damit der größte evangelikale Dachverband.

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