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Kolumne

Das Geschenk des Zuhörens

01.04.2024

Kürzlich hat hier ein Autor mit „Can you hear me?“ sich und uns herausgefordert. Er spricht auch aus meinem Herzen, so knüpfe ich an …

Seit Weihnachten kämpfe ich mit den Folgen einer Augenlidrand-Entzündung. Die dadurch ausgetrockneten Augen fühlen sich an wie mit einem Schleier überzogen, der alles etwas unscharf sehen lässt. Das zerrt an den Nerven. Ich bin ein visueller Mensch. Im Gebet um Heilung fragte mich Jesus: „Gibst du deinen Ohren eine Chance, mich intensiver zu hören?“

Nicht immer ist die Antwort das, was wir hören wollen oder erwarten. Sich aber darauf einzulassen, gibt mir derzeit Kraft, auszuhalten. Meine gestressten Augen zwingen mich, abends auszuruhen. So habe ich mehr Zeit, um still zu werden. Dabei lerne ich viel über aktives Zuhören und meine innere Verbundenheit mit Jesus wird gestärkt. Wir lesen in der Bibel gleich zu Beginn, wie wichtig es Gott war, täglich Zeit mit uns Menschen zu verbringen. Einfach weil er uns liebt!

Einer der Schlüssel, um vertrauensvolle, stabile Beziehungen zu schaffen, ist Empathie. Denn sie setzt voraus, aufrichtig verstehen zu wollen, indem wir zuhören und reflektieren. Laut Experten gewinnt Menschlichkeit deutlich an Bedeutung in Zeiten des digitalen Wandels und von KI.

„Verstehen zu wollen“ heisst, sich Zeit fürs Gegenüber zu nehmen. Das kann im hektischen Alltag herausfordernd sein. Sind wir dann nicht meistens dazu geneigt, einfach schnell zu antworten? Oder gar, wenn es in eine andere Richtung geht als in unserer Vorstellung, darüber hinwegzusehen? Gerade als Führungskräfte denken wir vielleicht, wir müssten die Antworten bereits kennen, um professionell führen zu können.

In den Evangelien fordert Jesus uns mehrmals auf: „Wer Ohren hat zu hören, der höre und verstehe.“ Aktuell erlebe ich, dank eingeschränkter Sicht und der Offenheit im Zuhören, dass mich seine Liebe im Herzen noch tiefer bewegt als zuvor. Auch ich will dranbleiben, Jesus im Hören weiterhin aktiv zu suchen und mir bewusst Zeit zu geben, um noch mehr wachsen zu können – persönlich wie beruflich.

Simone Frei ist Leiterin Marketing und Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung Stiftung ­Wendepunkt (wende.ch).

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