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Menschenrechte

China: Pastorin sammelte Spenden – Acht Jahre Haft

01.07.2022

Die „Gefangene des Monats Juli“, Pastorin Hao Zhiwei, mit ihrem 2018 verstorbenen Ehemann. Foto: China Aid
Die „Gefangene des Monats Juli“, Pastorin Hao Zhiwei, mit ihrem 2018 verstorbenen Ehemann. Foto: China Aid

Frankfurt am Main/Wetzlar (IDEA) – Als „Gefangene des Monats Juli“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA die chinesische Pastorin Hao Zhiwei benannt. Sie rufen dazu auf, sich für die 51-jährige Witwe und Mutter von zwei Söhnen einzusetzen und für sie zu beten.

Die Christin wurde im Juli 2019 in der Stadt Ezhou (Provinz Hubei) verhaftet. Ein dortiges Bezirksgericht verurteilte sie im Februar 2022 wegen angeblichen Betrugs zu acht Jahren Gefängnis. Der Vorwurf: Sie soll von Mitgliedern ihrer Hauskirche ohne staatliche Genehmigung Spenden gesammelt haben. Die Pastorin hatte ein Angebot zur Zusammenarbeit mit dem kommunistischen Staat abgelehnt. Sie hat Berufung gegen das Urteil eingelegt.

2018 starb Haos Mann, der ebenfalls Pastor war. Im August 2019 wurde das Kirchengebäude der Gemeinde abgerissen. Danach folgten weitere Anklagen gegen Leitungsmitglieder wegen angeblichen Betrugs. Aus dem Gefängnis heraus ermutigte Hao ihre Söhne, mehr in der Bibel zu lesen und daraus zu lernen. So schrieb sie: „Gott hat einen Plan für unser Leben.“ Sie bat ihre Söhne, „in fester Beziehung zu Gott zu stehen“.

Die IGFM und IDEA rufen dazu auf, sich in Briefen an den chinesischen Staatpräsidenten Xi Jinping für die sofortige Freilassung der Pastorin einzusetzen. Sie ist laut Menschenrechtlern eine Gefangene um ihres Glaubens willen und keine Betrügerin. Es gehöre zur Religionsfreiheit, Spenden zur Unterstützung von Gemeinden und Kirchen zu sammeln. In der rund 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Volksrepublik leben nach Schätzungen bis zu 130 Millionen Christen. Viele von ihnen treffen sich in staatlich nicht registrierten Gemeinden, die besonderer Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt sind.

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