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Kolumne

Begründete Hoffnung

17.01.2023

Daniel Rehfeld
Daniel Rehfeld

Wetterfrösche sind derzeit überhaupt nicht zu beneiden. Das wechselhafte Westwindwetter macht die Vorhersage zu einer Herkulesaufgabe. Und wie ich letzte Woche während der Skiferien schmerzlich erfahren musste, irrte sich das meiner Meinung bis anhin zuverlässigste Portal fürs Bergwetter beinahe täglich und dies ziemlich gründlich. So blieb uns nichts anderes übrig, als nach dem Prinzip Hoffnung in den Tag zu starten und darauf zu vertrauen, dass die Verhältnisse ein paar rasante Abfahrten mit akzeptablen Sichtbedingungen zulassen. Eine andere Wahl hatten wir nicht und trotz der Enttäuschung über die regelmässigen Fehlprognosen ertappte ich mich immer wieder dabei, einen Blick auf die Wetterapp zu werfen, um herauszufinden, ob sich nicht da und dort doch ein Fetzen blauer Himmel bemerkbar machen würde. Die Meteorologen hielten meine Hoffnung auf schönes Wetter am Leben, auch wenn sie diese Woche häufig falsch lagen.

Das mit der Hoffnung ist so eine Sache. „Sie ist immer mit Unsicherheit verbunden. Ohne die Möglichkeit der Enttäuschung gibt es auch keine Hoffnung“, sagt Hoffnungsforscher Andreas M. Krafft. Der Dozent an der Uni St. Gallen (HSG) hat kürzlich das Hoffnungs­barometer veröffentlicht, das seit 14 Jahren untersucht, worauf Schweizerinnen und Schweizer hoffen. Es ist quasi das Gegenstück zum Sorgenbarometer, das die Ängste der Bevölkerung benennt. Auch wenn die 6283 an der Studie beteiligten Personen nicht für die gesamte Bevölkerung sprechen können, zeigt sich doch exemplarisch, auf welche Indikatoren die meisten Menschen hoffen: gute persönliche Gesundheit, ein harmonisches und ausgewogenes Leben, gute soziale Beziehungen und eine sinnvolle Aufgabe im Leben. Zweitens zeigt die Studie, wer die tragenden Säulen der Hoffnung sind. Der Wunsch nach einer besseren Zukunft, der Glaube darin, dass diese zwar nicht unbedingt wahrscheinlich, aber doch möglich ist, und das Vertrauen in sich und in andere Menschen.

Das Jahr 2023 ist erst zwei Wochen alt. Und wir Christen sind genauso mit den Herausforderungen unserer Zeit konfrontiert wie alle anderen auch. Niemand kennt die Zukunft. Umso wichtiger scheint mir, den Grund festzumachen, woran wir unsere Hoffnung knüpfen. Ein altes Kirchenlied bringts auf den Punkt: „Nun aufwärts froh den Blick gewandt und vorwärts fest den Schritt! Wir gehn an unsers Meisters Hand, und unser Herr geht mit.“ 

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

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